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Boden hat Halt verloren

Wurden bei der Erneuerung des Hallenbodens im Seeparksaal Steuergelder verschleudert? Diese Frage wurde kürzlich in einem Leserbrief aufgeworfen. Die Stadt verneint die implizierte Anschuldigung.

Kim Berenice Geser

Eine Fehlinvestition nannte Leserbriefschreiber Peter Pfister den jüngst verbauten neuen Boden im Seeparksaal («felix.» Nr. 31/25). Dieser war zuletzt 2011 neu verlegt worden und wurde diesen Sommer komplett ersetzt. Kostenpunkt: rund eine viertel Million Franken. Pfister zeigte sich überzeugt, dass eine Sanierung wesentlich kostengünstiger gewesen wäre. Er warf dem Stadtrat einen verschwenderischen Umgang mit dem städtischen Finanzhaushalt und dem Parlament eine Missachtung seiner Pflicht als Kontrollorgan vor. Mit diesen Anschuldigungen konfrontiert, nimmt die Stadt Stellung zum Projekt und den Kosten und stellt klar: Eine blosse Sanierung war nicht möglich. Der Boden sei durch die intensive Nutzung durch Sport, Veranstaltungen und Messen nicht nur stark beansprucht gewesen, sondern habe auch irreparable Schäden an der Unterkonstruktion aufgewiesen. Wie sich bei Sondierungsarbeiten herausgestellt habe, sei diese bei der Verlegung des Bodens 2011 beschädigt worden. «Stellenweise wurden bis zu zwei Drittel des Holzrostes eingeschnitten. Dadurch gab der Boden zu stark nach, was die Stabilität des Parketts beeinträchtigte», teilt die Stadt mit. Eine reine Oberflächensanierung war deshalb keine Option. Der neue Boden sei technisch deutlich hochwertiger und mit einer viel höheren Tragkraft ausgestattet. Zudem sei er langlebiger und könne sogar mit Fahrzeugen befahren werden. «Damit erfüllt er die heutigen Anforderungen an einen vielseitig genutzten Mehrzwecksaal», so das Resümee. Das Parlament sei über die Hintergründe und den Umfang der Sanierung informiert gewesen, als sie dem Budgetposten im September 2024 zustimmten, heisst es seitens der Stadt weiter. Überdies hielt sie fest, dass die geplanten Anpassungen der Feuerschutzmassnahmen im Seeparksaal den neu verlegten Boden nicht in Mitleidenschaft ziehen werden, wie von Pfister vermutet. Diese werden voraussichtlich rund 100’000 Franken kosten. Als nächstes stehen ausserdem Investitionen in die Erneuerung der Veranstaltungstechnik, dem Ersatz der Vorhänge und Beschattung sowie die Sanierung des Sanitärbereichs von insgesamt rund 370’000 Franken an.

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