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Der Bodensee tritt über

Wasser in Kellern, gesperrte Abschnitte auf dem Seeradweg, überschwemmte Wiesen: Das Hochwasser hält Bevölkerung und Feuerwehr auf Trab.

Laura Gansner

Der offizielle Sommeranfang steht nächste Woche vor der Tür, doch statt mit Sonnenschein wird dieser aktuell vor allem mit einem angekündigt: Regen. Seit Ende Mai ist der Wasserstand des Bodensees laut Angaben des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) deshalb rasant angestiegen. Aktuell liegt dieser mit 397,3 Meter über Meer rund 1 Meter über dem monatlichen Mittelwert, wie einer Statistik des BAFU zu entnehmen ist. Dieses stuft den Obersee aktuell auf den fünf Gefahrenstufen bei Hochwasser bei einer 4 als grosse Gefahr ein – Ausuferungen von Flüssen und Seen sowie Überschwemmungen können vermehrt auftreten. Trotz der sich voraussichtlich verbessernden Wetterlage, prognostiziert das BAFU aktuell noch bis mindestens Sonntag weiterhin die Gefahrenstufe 4: «Die Hochwassersituation am Bodensee bleibt wegen der hohen Pegelstände angespannt». Die Feuerwehren der Region werden dementsprechend weiterhin gefordert sein. Den Webseiten der Feuerwehren Steinach und Horn ist zu entnehmen, dass beide bereits mehrmals aufgrund von Wasser in Kellern und Tiefgaragen ausrücken mussten. «Wasser im Keller wird meist hervorgerufen durch undichte Gebäudehüllen, Naturkeller oder Wasserdruck aus den Bodenabläufen und Schächten», erklärt Felix Perrone, Kommandant der Feuerwehr Arbon. Auch diese musste deswegen seit den andauernden Regenfällen von vorletzter Woche bereits 14 Mal ausrücken (Stand 11. Juni). Die Feuerwehr zu rufen, ist jedoch nicht immer notwendig.

Schäden vorbeugen

Felix Perrone betont, dass die Feuerwehr nur in Notfällen gerufen werden sollte, zum Beispiel bei Eintritt von grossen Wassermassen von aussen durch Starkregen. «Bei stetigem Wassereintritt durch die Gebäudehülle oder Bodenabläufen durch den bestehenden Wasserdruck können Pumpen selbst installiert werden», so Perrone. Unterstützung dabei können allenfalls Unternehmen aus der Region bieten.

Der Spielplatz in Steinach steht unter Wasser.
Der Spielplatz in Steinach steht unter Wasser.
© Laura Kappeler

Zur Vorsorge empfiehlt er, Waren in den Kellern ab Boden zu lagern oder gar in höher gelegene Stockwerke zu bringen, so dass Schäden vermieden werden können. Des Weiteren können für kritische Stellen an Seenähe in Arbon Sandsäcke über das Feuerwehrdepot Arbon bezogen werden. In einer Medienmitteilung der Stadt Arbon werden Besitzerinnen und Besitzer ufernaher Liegenschaften konkret dazu angehalten, in nächster Zeit regelmässig die Keller ihrer Gebäude auf eindringendes Wasser zu prüfen. Bei Bedarf steht Harry Schlutt, Co-Leiter der städtischen Abteilung Einwohner/Sicherheit, für Fragen und Auskünfte zur Verfügung (harry.schlutt@ arbon.ch bzw. 071 447 61 52).

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