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Der Entscheid wird vertagt

Die Zitterpartie um den «slowUp» geht weiter. Der Anlass wird diesen August zwar durchgeführt, seine Zukunft liegt jedoch ab jetzt in den Händen der Teilnehmenden.

Kim Berenice Geser , Manuela Müller

Seit 2002 lockt der «slowUp Bodensee» bei guter Witterung jährlich bis zu 35 000 Teilnehmende auf die autofreien Strassen zwischen Romanshorn und Horn. Doch der Traditionsanlass steht bereits seit Längerem unter finanziellem Druck. Der Trägerverein ist nicht mehr in der Lage, die Veranstaltung aus eigener Kraft zu stemmen. Grund dafür sind Umsatzeinbussen bei den letzten verregneten Durchführungen, rückläufige Sponsorenbeiträge und vor allem die gestrichenen Leistungen des Kantons Thurgau. Die so entstandene Finanzierungslücke beläuft sich auf rund 50 000 Franken, was mehr als ein Drittel des jährlichen Veranstaltungsbudgets ausmacht. Diese Ausgangslage führte dazu, dass bereits die Durchführung in diesem Jahr noch bis Ende April auf der Kippe stand. Dann liess der Trägerverein verlauten: Dank einmaliger Beiträge der Mitgliedsgemeinden könne der Anlass stattfinden – allerdings vermutlich zum letzten Mal. Der Entscheid darüber sollte an der Generalversammlung am 12. Juni fallen. Doch dort vertagte man diesen auf den Herbst: «Der geplante Entscheid über die Weiterführung ab 2026 wurde auf Ende Oktober 2025 verschoben», schreiben die Verantwortlichen in der Medienmitteilung zur GV. Also auf nach der Durchführung und Abrechnung des diesjährigen «slowUp». Man wolle die Wirksamkeit der «neuen Massnahmen zur Stabilisierung des Anlasses» abwarten. Dazu zählen die Einführung der «slowUp»-Vignette, Teilnahmebeiträge für Festwirtschaften und Standbetreibende oder die gezielte Reduktion von Leistungen. Dem Anlass bleibt zu wünschen, dass besagte Massnahmen mehr Wirkung zeigen, als das Crowdfunding, welches am 15. Mai endete: Die Online-Spendenaktion brachte nach Ablauf der Frist lediglich 6190 Franken ein. Der Wunschbetrag der Initianten lag bei 50 000 Franken. Der Fortbestand des «slowUp» liegt nun also vor allem in den Händen aller aktiven Teilnehmenden – von den Standbetreibenden bis zu den Velofahrerinnen und Skatern. Denn fest steht: Obwohl sich die Gemeinden weiterhin mit «Naturalleistungen» am Event einbringen, werden keine weiteren finanziellen Beiträge mehr geleistet. 

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