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Eine Familie, zwei Künstler

In den kommenden zehn Tagen residiert im Schloss Arbon die Kunstausstellung «Arbon Artist». Künstlerin und Organisatorin Georgeta Abagiu und weitere 23 Künstlerinnen und Künstler stellen dabei ihre Werke aus. Auch unter den Teilnehmenden: ihr Sohn Robert Teoteoc.

Laura Gansner

Kommt man im Schloss Arbon die Treppe hoch ins dritte Stockwerk, fällt einem ein grosses Gemälde mit maskenhaften Gesichtern ins Auge. «Das hängt hier seit der letzten Ausstellung», schmunzelt Georgeta Abagiu. Damit ist das Arbon Art Festival im Oktober 2022 gemeint, welches die Künstlerin gemeinsam mit dem Kulturzentrum Verum organisierte. Nun soll am selben Ort die nächste Kunstausstellung stattfinden. Diesmal mit einem ganz spezifischen Fokus: Künstlerinnen und Künstler, die aus Arbon kommen oder die Seestadt zu ihrer Heimat gemacht haben. Insgesamt 23 Kunstschaffende konnte Abagiu für die Ausstellung gewinnen, die sie gemeinsam mit ihrem Mann Alexander Waibel und einem Budget von 3000 Franken – plus der von der Stadt Arbon zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten im Schloss – auf die Beine stellte. Ziel der Ausstellung sei es, dass sich die Künstlerinnen und Künstler einem grösseren Publikum vorstellen können, denn, so Abagiu: «Wir wollen zeigen, wie viel Potential in Arbon schlummert.»

Wie die Mutter so der Sohn

Von der Malerei über Skulpturen hin zu Klanginstallationen und Fotografie – die künstlerische Spannbreite der Teilnehmenden ist weit. Auch was das Alter betrifft. Der jüngste Künstler, Robert Teoteoc, ist gerade einmal 15 Jahre alt und Georgeta Abagius Sohn.

Kunst liegt in der Familie: Während Georgeta Abagiu es mehrheitlich zu Acrylfarben zieht, lebt ihr Sohn Robert Teoteoc seine künstlerische Seite hinter der Fotokamera aus.
Kunst liegt in der Familie: Während Georgeta Abagiu es mehrheitlich zu Acrylfarben zieht, lebt ihr Sohn Robert Teoteoc seine künstlerische Seite hinter der Fotokamera aus.
© Laura Gansner

Der Sekundarschüler hat während der Pandemie die Fotografie für sich entdeckt. Insbesondere das Festhalten von Augenblicken in schwarz-weiss hat es ihm angetan. «Man braucht keine Farbe, um ein Bild geniessen zu können», erklärt der junge Künstler. Ganz im Gegenteil – Farben würden teilweise eher vom Wesentlichen ablenken. Seine Zukunft in der Kunstszene sieht Robert Teoteoc realistisch: «Sich da einen Namen zu machen, ist schwierig.» Er freue sich jetzt vorerst darauf, im Rahmen von «Arbon Artist» drei seiner Werke ausstellen zu können. «Ob ich je mein Geld mit der Kunst verdienen werde, wird sich zeigen – cool wäre es.»

Mehr als finanzieller Wert

Davon kann Priska Sancini ein Lied singen. «Wenn ich könnte, würde ich von der Kunst leben, aber dann würde ich wohl verhungern», lacht die Künstlerin und gebürtige Arbonerin, die ebenfalls Teil von «Arbon Artist» ist. Kunst bereichert ihr Leben aber auf andere Art und Weise: «Wenn ich male, ist das Yoga für meinen Kopf.» Ähnlich klingt es bei der Künstlerin und Arbonerin Sladjana Martinez-Saric, die den Schaffensprozess ihrer Skulpturen aus recycelten Materialien als therapeutisch beschreibt: «Es ist ein Privileg, meine Empfindungen so verarbeiten zu können.» Die Kunstwerke aller 24 Teilnehmenden sind bis 23. April im Schloss Arbon jeweils Dienstag bis Sonntag von 13 bis 18 Uhr für Interessierte frei zugänglich ausgestellt. Die Vernissage zu Arbon Artist findet am Freitag, 14. April, um 19.30 Uhr im Schloss Arbon statt.

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