zum Inhalt springen

·

Zur Artikelübersicht

Eine Ode an den Malerberuf

Rodolfo Letti führt sein Malergeschäft «Letti – Ihr Maler» bereits seit über 20 Jahren. Und noch immer ist sein Beruf für ihn der schönste.

Rodolfo Letti steht auf dem Arboner Fischmarktplatz und schaut mit zufriedenem Blick die hintere Hauswand des «Natürlis» hinauf. Vor drei Jahren haben sein Team und er bereits die Vorderseite der über 500 Jahre alten Liegenschaft saniert, nun arbeiteten sie – seine Mitarbeitenden Melanie Eisenhut und Valmir Iljazi sowie Letti selbst – rund sechs Wochen lang an der hinteren Fassade des denkmalgeschützten Hauses. «Wir haben alles so erhalten, wie es die Denkmalpflege erfordert, selbst die dekorativen Details», hebt Letti hervor. Unter anderem musste das Naturholzwerk behandelt, die Riegelfelder neu gestrichen und ein Schriftzug frisch aufgesetzt werden. Diese Vielfalt macht für Letti den Charm seines Berufs aus. «Maler machen eben mehr als nur malen.» Doch trotz dieser Vielfältigkeit kämpft auch die Malerbranche wie viele andere Handwerksberufe zur Zeit um genügend Nachwuchs.

Die Liebe zum Beruf bleibt

In Bezug auf den Fachkräftemangel hat die Malerbranche ihre ganz eigene Herausforderung. Da unterdessen rund die Hälfte aller Lernenden Frauen sind, scheiden viele von ihnen aufgrund der Familienplanung nach wenigen Jahren wieder aus. «Nur die wenigsten kommen zurück», weiss Rodolfo Letti. Diesem Missstand hat sich der Schweizerische Maler- und Gipserverband (SMGV) angenommen: Mit ihrem Projekt Teilzeitbau unterstützt der Verband Betriebe darin, mehr Teilzeitstellen zu schaffen. Damit werde die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben gefördert, wie es auf der Webseite zum Projekt heisst. Dies ist nicht die einzige Stelle, an der sich der Verband für seine Mitglieder einsetzt, weiss Letti: «Wenn sich Malerinnen und Maler weiterbilden möchten, dann können sie dies aufgrund des Gimafonds zu vorteilhaften Konditionen tun.» Dieser wird paritär durch die Gewerkschaften Syna und Unia sowie dem SMGV getragen und ermöglicht nicht nur Spezialisierungen auf einzelnen Fachgebieten, sondern auch die Ausbildung zum Malermeister oder zur Malermeisterin. All dies und noch mehr biete der Malerberuf. Der Hauptgrund für seine Liebe zum Beruf sei jedoch ein anderer, so Rodolfo Letti: «Als Maler siehst du direkt, was du mit deiner eigenen Arbeit erreichst.» Ob dies jetzt die Restaurierung einer Fassade oder «nur» das Bemalen einer Wand im Wohnzimmer sei, «ein wenig Farbe kann einen grossen Unterschied machen.»

Anzeigen