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Endlich ein wahres Heimspiel

Trotz finanzieller Beteiligung an der länderübergreifenden Kunstausstellung Heimspiel wurde der Thurgau in den bisherigen 20 Jahren Laufzeit des Projekts nicht zum Ausstellungsort gewählt. 2024 wird sich das ändern. «Heimspiel» kommt nach Arbon.

Laura Gansner

Das «Heimspiel» wird für Thurgauer Kunstschaffende 2024 zum ersten Mal im Sinne des Wortes zur Realität. Die jurierte und kuratierte Kunstausstellung wird seit 2004 alle drei Jahre in Zusammenarbeit der Ostschweizer Kantone Thurgau, St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden und Glarus sowie dem Fürstentum Lichtenstein, dem Vorarlberg und der Stadt St. Gallen organisiert. Ziel ist es, laut einer Medienmitteilung des Kantons Thurgau, «dem aktuellen Kunstschaffen in der Region eine Plattform zu bieten». Die Trägerschaft bestimmt jeweils fünf Institutionen, in denen die Ausstellung gezeigt werden soll. In den Kanton Thurgau hat es das «Heimspiel» bisher jedoch noch nicht geschafft.

Alle Wege führen nach Arbon

Dass der Thurgau als Durchführungsort aussen vor blieb, habe verschiedene Gründe, so Michelle Geser, Projektverantwortliche beim Kulturamt Thurgau. Das infrage kommende Kunstmuseum Thurgau in der Kartause Ittingen habe zum einen jeweils ab Weihnachten zwei Wochen geschlossen – exakt dann, wenn das «Heimspiel» jeweils gezeigt werden soll. Ausserdem liege die Kartause mit Standort in Warth-Weiningen nicht gerade nah an den restlichen Durchführungsorten St. Gallen, Dornbirn und Glarus – obwohl man mit Blick auf die Kunsthalle Glarus, welche bereits mehrmals Ausstellungsort war, die Gewichtung dieses Arguments hinterfragen könnte. Nichtsdestotrotz; für Arbon wird das Ausschlusskriterium der Kartause zum schlagenden Argument, das «Heimspiel» in die Webmaschinenhalle auf dem WerkZwei-Areal zu holen. Der Entscheid für Arbon ist überdies einer mit Weitblick.

In der Webmaschinenhalle auf dem WerkZwei-Areal in Arbon kommt Ende 2024 die Kunstausstellung Heimspiel unter.
In der Webmaschinenhalle auf dem WerkZwei-Areal in Arbon kommt Ende 2024 die Kunstausstellung Heimspiel unter.
© Kim Berenice Geser

Arbons Ruf neu formen

Arbons Identität als Museums- und Ausstellungsstandort soll bereits jetzt gestärkt werden, argumentiert Michelle Geser: «Wir wollen das WerkZwei in Arbon als Kulturort bekannt machen.» Dies im Hinblick darauf, dass einst ein neues kantonales Museum in der Webmaschinenhalle unterkommen soll. Für «Heimspiel» wird die Webmaschinenhalle deshalb bis im Dezember des nächsten Jahres – die Kunstausstellung eröffnet am 13. Dezember 2024 und dauert mindestens fünf Wochen – soweit ertüchtigt, damit sie zur Zwischennutzung eingesetzt werden kann. Diese Grundertüchtigung werde nicht mit den 87 000 Franken bezahlt, welche der Regierungsrat des Kantons Thurgau für «Heimspiel» aus dem Lotteriefonds gewährt hat. Denn, so Geser, die Halle solle auch für weitere Ausstellungen und kulturelle Zwecke genutzt werden können, bis mit den Bauarbeiten für das künftige Museum losgelegt werde. Wie viel Zeit bis dahin noch vergehen wird, ist aktuell noch unklar (siehe Kasten).

Historisches Museum im Entwurfs-Stadium

Über den aktuellen Projektstand zum neuen historischen Museum in Arbon sagt der Kanton Thurgau aktuell wenig. Aktuell sei eine Arbeitsgruppe vertieft mit der inhaltlichen Konzeption des künftigen Hauses beschäftigt, berichtet Philipp Kuhn, Leiter Kulturamt Thurgau: «Wir befinden uns in einem laufenden Prozess.» Es werde zu gegebener Zeit eine offizielle Information über den Stand des Projekts erfolgen. «Ich gehe davon aus, dass dies im ersten Quartal 2024 der Fall sein wird.»

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