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Endlich frei von Fördergeldern

Die Steinacher Bevölkerung forderte an der letzten Gemeindeversammlung im März ein Konzept zur Senkung der Betriebskosten des Lebensraums Gartenhof Steinach. Der Beirat des «Gartenhofs» zeigt nun eine Lösung auf, die überraschenderweise mit dem Ausbleiben von Fördergeldern zu tun hat.

Laura Gansner

Was vor 28 Jahren nach einem guten Angebot aussah, stellte sich über die Jahre als Klotz am Bein heraus: die Wohneigentumsförderung des Bundes, kurz WEG. «Damals konnte in Bern finanzielle Unterstützung für den Neubau des heutigen Haus Lärche abgeholt werden», erklärt Markus Lanter. Die WEG-Finanzierung läuft nun aber Ende dieses Jahres aus. Paradoxerweise ist dies eine gute Nachricht für den Beirat des Lebensraums Gartenhof, wie dieser im Mitteilungsblatt Steinach aktuell mitteilt: «Ab dem 1. Januar 2025 ist es zulässig, auch im Haus Lärche Pflegezimmer mit den ordentlichen Pflegetarifen abzurechnen.» Dies war bisher nicht möglich, weil die Finanzierungshilfe durch den Bund an ein reines Wohnkonzept gebunden war. Sprich, die Bewohnerinnen und Bewohner haben bis heute ausschliesslich einen Mietvertrag, wobei die Miete aufgrund der Unterstützung des Bundes nach oben begrenzt war. Weil das Wohnen im Haus Lärche bereits bei dessen Bau im vor rund einem Vierteljahrhundert als Angebot für betreutes Wohnen gedacht war, konnten die Bewohnenden schon immer zusätzliche Pflegeleistungen beziehen. In den letzten Jahren habe sich der Bedarf diesbezüglich stark gewandelt (felix. Nr.13/24), erklärt Markus Lanter, zuständiger Gemeinderat und Präsident des Beirats Lebensraum Gartenhof: «Unterdessen haben wir teilweise schwer pflegebedürftige Personen in diesen Wohnungen.» Weil mit diesen Personen bisher keine Pflegeverträge abgeschlossen werden konnten, konnte der Gartenhof Steinach ihre Behandlung nicht kostendeckend abrechnen. Damit trage diese Abrechnungsstruktur erheblich zum bisherigen Defizit des «Gartenhofs» bei, erklärt Lanter. Mit der Anpassung an die Tarifstruktur des Hauses Ulme, in welchem bereits mit Pflegeverträgen abgerechnet wird, soll das Minus nun nachhaltig reduziert werden. Lanter betont: «Wir werden dabei für unsere Bewohnenden nicht teurer als die Pflegeinstitutionen rundherum, sondern heben unsere Preise lediglich auf das normale Niveau an.»

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