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Markus Zürcher (vorne Mitte) posiert ein letztes Mal als Präsident der Stiftung Schloss Roggwil zusammen mit seinen alten und neuen Räten.

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Er gibt das Zepter weiter

Markus Zürcher mag kein König sein. Aber er ist ohne Zweifel der unangefochtene Schlossherr Roggwils. Nach über dreissig Jahren im Dienste der historischen Liegenschaft gibt er nun sein Amt in jüngere Hände. 

Kim Berenice Geser

Sein Rücktritt sei ein Herzensentscheid, sagt Markus Zürcher. Er steht im Festsaal des Schlosses Roggwil. Vor ihm die vollen Ränge der alle vier Jahre stattfindenden Stiftungsversammlung. Für Zürcher ist es die achte, an der er teilnimmt; an vieren davon führte er als Präsident durch den Abend. So auch an diesem Samstag. Im kommenden Jahr will er sich pensionieren lassen und deshalb auch in seinen nebenberuflichen Tätigkeiten kürzer treten. Mit dem Umstand, dass Zürcher seit dem überraschenden Rücktritt von Urs Koller Ende Oktober Gemeindepräsident ad interims ist, hat sein Entscheid nichts zu tun. Viel mehr sieht er nach 30 Jahren Schlossdienst die Zeit für eine neue Generation gekommen.

Markus Zürcher gibt die Leitung der Stiftung Schloss Roggwil ab. Zusammen mit seiner Frau Pia Lichtsteiner Zürcher (rechts im Bild) hat er in den letzten 30 Jahren viel zur Entwicklung und dem Unterhalt des historischen Bauwerks beigetragen.
Markus Zürcher gibt die Leitung der Stiftung Schloss Roggwil ab. Zusammen mit seiner Frau Pia Lichtsteiner Zürcher (rechts im Bild) hat er in den letzten 30 Jahren viel zur Entwicklung und dem Unterhalt des historischen Bauwerks beigetragen.
© Kim Berenice Geser

Eine Generation, die dem Gebäude nicht verbundener sein könnte. Denn obwohl der Stiftungsrat erst einmal ohne Präsidium bleibt – Vizepräsidentin Sylvia Bischofberger übernimmt vorübergehend – erhält er gleich zwei neue Mitglieder: Dominik Brändle und David Zürcher. Brändle ist der Enkel von Peter Keller, dem «Schloss-Retter» der ersten Stunde, Zürcher der Sohn des abtretenden Präsidenten und Fronarbeiter im Schloss seit er drei Jahre alt ist. Dass sie zusammen mit den sechs bisherigen Räten die Geschicke des Schlosses weiterführe werden, freut Zürcher sehr. Denn dem inzwischen zum kleinen Unternehmen gewachsenen Schloss steht in den kommenden Jahren mit den Bauplänen auf der Schlossparzelle und dem angrenzenden Grundstück der Familie von Niederhäusern Grosses bevor («felix.» Nr.26/23). Allein beim Schloss sind Investitionen in Höhe von über drei Millionen Franken geplant. Derzeit läuft das Gestaltungsplan-Verfahren. Zürcher, der dieses Projekt nun weitergibt, ist von dessen Bedeutung überzeugt: «Wir haben in den letzten Jahren vor allem erhalten, jetzt brauchen wir wieder Mut zur Investition.» 

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