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Fehr gibt Temporeduktion keine Chance

An der letzten Budgetversammlung in Horn wurden Massnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit auf der Seestrasse gefordert. Gemeindepräsident Thomas Fehr räumt diesem Anliegen keine Chancen ein.

Laura Gansner

Von riskanten Überholmanövern und zu nahem Auffahren aus Sicht einer Radfahrerin erzählte an der Budgetversammlung Mitte Januar eine Teilnehmerin. Ob man die Seestrasse denn zum Schutz der Radfahrenden nicht von Tempo 50 auf 30 reduzieren könne, stellte sie dem Gemeinderat die Frage. Thomas Fehr antwortete, dass man dieses Anliegen schon beim Kanton einbringen könne – schliesslich handelt es sich um eine Kantonsstrasse. Aber er sehe da keine realistische Erfolgsaussicht. Auf Nachfrage von «felix.» findet er nochmals deutlichere Worte: «Tempo 30 ist definitiv kein Thema.» Im Zuge der Sanierung wurde dies als Möglichkeit in Erwägung gezogen, jedoch verworfen. Benedikt Eberle, Abteilungsleiter Tiefbauamt vom Kanton Thurgau, ordnet ein: «Damals kam Tempo 30 auf Hauptverkehrsstrassen eher nicht in Frage.» Doch nicht nur das. Damit eine Abweichung von der generellen innerorts Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometer zulässig wäre, müssten gewisse Bedingungen zutreffen: eine schwer erkennbare Gefahr ist nicht zu verhindern; bestimmte Strassennützer bedürfen einem besonderen Schutz; der Verkehrsfluss kann verbessert und eine übermässige Umweltbelastung kann vermindert werden. «Wenn einer dieser Punkte nicht anders als durch eine ausserordentliche Tempoabweichung zu beheben ist, kann diese Lösung in Betracht gezogen werden», kommentiert Eberle. Die Horner Seestrasse habe zur Zeit der Projektierung keine dieser Voraussetzungen erfüllt.

Fehr will nicht überall Tempo 30

Eine Anpassung sei jedoch nicht auszuschliessen – nur eben nicht zum jetzigen Zeitpunkt. «Bei einer nächsten Sanierung oder bei sich ändernden Bedingungen ist das allenfalls möglich», sagt Eberle, während er betont, dass dies schwer zu prognostizieren sei. Der Gemeinde bleibt hier kein Spielraum – anders bei der Feldstrasse, zu welcher an besagter Versammlung ebenfalls die Frage nach Tempo 30 aufkam – vor allem auf jenem Abschnitt auf Höhe der Primarschule. «Wir wollen nicht das gesamte Gemeindegebiet mit Tempo 30 überziehen», schiebt Thomas Fehr dieser Idee einen Riegel vor. Man habe bei der Tempolimite den Nutzen für beide Seiten – Autofahrende und Fussgänger – ausreichend abgewogen. Raser seien mit Tempo 30 sowieso nicht zu bremsen: «Am Ende kommt es auf die Rücksicht an, die man dem Gegenüber entgegen bringen will.»

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