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Gespräche auf Augenhöhe

Diesen Herbst tourt der Arboner Stadtrat durch die Quartiere. Stadtpräsident René Walther erklärt, warum er das direkte Gespräch mit der Bevölkerung sucht.

Kim Berenice Geser

«Stadtrat on tour» heisst das neue Veranstaltungsformat, bei dem Sie zusammen mit Ihren Stadtratskollegen an fünf Terminen in die Arboner Quartiere reisen, um sich dort mit der Bevölkerung auszutauschen. Was versprechen Sie sich davon?

René Walther: Bei jeder strategischen Planung fragen wir uns im Stadtrat: Was ist das Beste für Arbon? Denn wir planen diese Projekte ja nicht für uns, sondern für die Bevölkerung. In unseren Legislaturzielen haben wir festgehalten, dass wir transparent informieren und politische Entscheide legitimieren wollen. «Stadtrat on tour» ist eine Massnahme, mit der wir diesem Ziel und der Bevölkerung ein Stück näher kommen wollen. Wir möchten in einem informellen Rahmen herausfinden, welche Fragen den Bürgerinnen und Bürgern unter den Nägeln brennen.

Reichen dazu die Informationsveranstaltungen nicht mehr aus?

Das würde ich so nicht sagen. Aber wir erreichen damit nur Teile der Bevölkerung. Es gibt Menschen, die sich in einem solchen Rahmen nicht trauen, Fragen zu stellen. Die wollen wir abholen. Ebenso wie die Menschen, die an diesen Veranstaltungen nicht teilnehmen, was auch immer die Gründe dafür sind. Ausserdem bleibt bei den getakteten Informationsveranstaltungen selten Zeit, vertiefte Hintergrundinfos zu vermitteln oder länger bei einem Thema zu verweilen. Das ist vor allem bei hochkomplexen Finanzthemen ein Problem, weil diese detailliertes Hintergrundwissen voraussetzen, das die Bevölkerung oft gar nicht haben kann.

Stadtpräsident René Walther auf Tuchfühlung mit der Bevölkerung.
Stadtpräsident René Walther auf Tuchfühlung mit der Bevölkerung.
© z.V.g.

Und dieses Wissen wollen Sie «on tour» vermitteln?

Unter anderem und sofern es gewünscht oder in der Diskussion erforderlich ist. Denn statt einer zweistündigen Powerpoint-Präsentation wollen wir hier von Anfang an die Fragen der Teilnehmenden abholen und darauf aufbauend einen Dialog anregen. Es soll bewusst Platz für Gespräche geben. Damit wir uns dennoch vorbereiten können, haben wir die drei Themenschwerpunkte Gestaltungsprojekt Altstadt, Budget 2026 und Aufwertung Seeufer definiert. Es dürfen aber natürlich auch andere Themen zur Sprache kommen.

Sehen Sie denn ein Bedürfnis für ein solches Format?

Auf jeden Fall. Wir durften erst kürzlich bei der «Usestuehlete» und der Infoveranstaltung zum Gestaltungsplan Wiigarten in der Glögglistube wieder erfahren, wie sehr die Bevölkerung den Austausch auf Augenhöhe schätzt. So fördern wir gegenseitiges Verständnis. Wir können die Menschen nicht zwingen, sich zu informieren, aber wir können die Möglichkeiten dazu bieten. Das ist unser Job. Deshalb haben wir auch bewusst verschiedene Orte und Zeitfenster gewählt, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Und auch wer später dazukommt, ist herzlich willkommen.

Stadtrat «on tour»

Die erste Veranstaltung in dieser Reihe findet am Mittwoch, 8. Oktober, von 17 bis 19 Uhr in der Glögglistube Frasnacht statt. Die weiteren Termine sind:
Dienstag, 21. Oktober, von 18.30 bis 20.30 Uhr im Primarschulhaus Seegarten
Mittwoch, 29. Oktober, von 18 bis 20 Uhr im Gesellschaftsraum Riva (neben Hamel)
Donnerstag, 30. Oktober, von 19 bis 21 Uhr bei Möhl in Stachen
Mittwoch, 5. November, von 19 bis 21 Uhr im Pflegeheim Sonnhalden.

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