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Gratwanderung zwischen Bildung und Unterhaltung

René Stucki lässt in seinem Kriminalroman «Nur Tote leben ewig» Arbon zum Tatort werden, wo ein Mörder aus fehlgeleitetem Gutwillen sein Unwesen treibt.

Laura Gansner

«Wo wäre ein idealerer Ort für einen Leichenfund als bei der Galluskappelle», schmunzelt René Stucki und beantwortet die Frage gleich selbst: Nirgendwo. Für seinen Kriminalroman «Nur Tote leben ewig» passe die malerische Idylle der Kirche zum makaberen Mordmotiv, welchem die Leserinnen und Leser gemeinsam mit Ermittler Marc Marbach auf die Schliche kommen müssen: Ein Mörder richtet junge Frauen hin, deren Leichen theatralisch inszeniert werden. Gerade als Ermittler Marbach den Täter hinter Gittern glaubt, taucht erneut eine Leiche auf und stellt die bisherigen Ermittlungen auf den Kopf. Hinter dem Mordmotiv des Täters stecke mehr als reine Blutrünstigkeit, betont Stucki: «Dem Roman soll die Gratwanderung zwischen Bildung und Unterhaltung gelingen». So mischen sich in «Nur Tote leben ewig» mörderische Motive mit philosophischen Gedanken, Kriminalistik mit Kunst – basierend auf Recherchen, derer sich Stucki dank seiner Frühpensionierung mit Leib und Seele widmen konnte.

Ostschweiz wird zum Schauplatz

«Die Faszination fürs Schreiben hat bereits in meiner Kindheit begonnen», erinnert sich René Stucki. Dieser ersten Liebe blieb er ein Leben lang treu: Angefangen bei seinem Sprach- und Literaturstudium bis hin zu seiner beruflichen Laufbahn, während der er unter anderem als Mediensprecher und Redaktor tätig war. «Je mehr Zeit verging, desto grösser wurde mein Wunsch, mein eigenes Schreibprojekt zu verfolgen». Um dies in Tat umsetzen zu können, liess sich Stucki kurzerhand frühzeitig pensionieren und widmete sich vor drei Jahren dann vollberuflich seinem ersten Werk. Dieses publizierte er diesen August im Selbstverlag. Eigentlich wollte Stucki seinen «Fall für Kommissar Marbach» in Dietikon spielen lassen, wo er bis vor fünf Jahren noch lebte. Doch nach seinem Umzug nach Arbon verlegte er die Geschichte in die Ostschweiz, da er nahe an den Orten sein wollte, über die er schrieb. «Es ist ein Lokalkrimi, da braucht es schon gewisse Ortskenntnisse, sonst wird man als Autor unglaubhaft». Den Lokalkolorit möchte Stucki auch in seinem nächsten Werk einfangen, an welchem der frischgebackene Autor bereits die letzten Schliffe vornimmt.

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