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Im Bodensee herrscht Ebbe

Der sinkende Pegel des Bodensees sorgt derzeit für Schlagzeilen. Die Hafenmeister Timo Mösli und Ibrahim Yildiz sehen der momentanen Situation in Arbon und Steinach bisher noch gelassen entgegen. Dies könnte sich jedoch ändern, wenn sich die Lage verschärft. 

Manuela Müller

Wo früher kühles Nass war, finden sich heute Sandbänke und Strände entlang des Ufers. Der Wasserstand des Bodensees ist derzeit so tief wie seit 40 Jahren nicht mehr. Eine Situation, welche die Hafenmeister Timo Mösli und Ibrahim Yildiz aufmerksam im Auge behalten. Denn die Saison in den Häfen Arbon und Steinach hat zwar erst kürzlich begonnen – weshalb aktuell nur wenige Boote eingewassert sind – doch sinkt der Pegel weiter, hätte dies unter anderem Auswirkungen auf den Gästebetrieb. «Allenfalls würden Gäste ausbleiben, die ihren Heimathafen nicht verlassen könnten», schreibt Arbons Hafenmeister Timo Mösli auf Anfrage. Derzeit weise der Hafen noch keinen grossen Gästebetrieb auf. Dies sei aber eher saisonbedingt und keine Erscheinung des niedrigen Pegelstandes des Bodensees. Die grösste Sorge der hiesigen Bootsbesitzer ist, so die Hafenmeister, dass sie ihre Boote zwar im Hafen einwassern, diesen danach aber aufgrund der fehlenden Wassertiefe bei den Hafeneinfahrten nicht verlassen können. Davon sind bereits diverse Häfen am Bodensee betroffen. In Arbon und Steinach ist jedoch Stand heute für alle eine Ausfahrt noch möglich. Verschärft sich die Lage und sinkt der Pegelstand weiter, könnte dies laut dem Steinacher Hafenmeister Ibrahim Yildiz zusätzlich ein altbekanntes Problem auf den Plan rufen: «Sollten die Pegelstände weiter sinken, könnten Blaualgen und Seegras wieder vermehrt auftreten.» Dies hätte nicht nur Folgen für den Schiffsverkehr, sondern auch für die Freizeitnutzung des Sees.

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