Kappeli wird zur Kunst-Kapelle
Laura GansnerIn knalligem Pink kommt die Visitenkarte von Diana Rausch daher, ein dickes schwarzes «R» darauf, darunter steht in Kleinbuchstaben «erlebbar». Man kann gar nicht nicht hinschauen, genauso wenig, wie man nicht nicht hinhören kann, wenn Rausch mit Begeisterung über ihr neustes Projekt spricht. Mit dem neuen Namen ihrer Agentur «R erlebbar» – zuvor «Rauscharts» – steigt sie dieses Jahr wieder in die Kunstszene ein. Erfahrung bringt sie genug mit: In den 90er-Jahren hat sie mit ihrer Agentur für Kunst eine Plattform für junge Kunstschaffende in St. Gallen kreiert und mit «Rauscharts» zu Beginn der 2000er «eine Fülle an Ausstellungen organisiert», wie sie es formuliert. Als sie 2007 Mitglied der Geschäftsleitung der Industrie- und Handelskammer St. Gallen-Appenzell wurde, habe sie sich nur noch bedingt dieser Leidenschaft widmen können. Seit 2018 ist sie nun pensioniert und höre sie immer wieder diese eine Frage, erzählt Rausch: «Wann kommst du zurück in die Kunstszene?» Vergangene Weihnachten habe sie dann den Entscheid getroffen: Jetzt oder nie. Und wählt das Kappeli in der Arboner Altstadt als Startpunkt.
Mehr als «war nett»
«Ich bevorzuge unterdessen eine reduzierte Darstellung», stellt Diana Rausch klar, als sie über ihre erste Ausstellungsreihe spricht. Wenn die Leute die von ihr organisierten Ausstellungen verlassen, sollen sie mehr als ein «war nett» mitnehmen. «Ich wünsche mir, dass die Eindrücke in den Menschen nachhallen», so Rausch. Dafür setzt sie in ihrer Inszenierung auf das Aufeinandertreffen von Gegensätzen. An der ersten Veranstaltung vom 21. bis 23. März findet dies in Form von Wort und Bild statt. An dieser werden sich die Werke der Künstlerinnen Marlene Nägele aus Arbon und Piroska Szönye aus Chur begegnen. Die Ton-Kunstwerke von Nägele sollen mithilfe einer Installation von Szönye in Szene gesetzt werden. Die Künstlerinnen schaffen somit für den Bild-Teil der Ausstellung; der Wort-Aspekt liege im Austausch, führt Diana Rausch aus: «Die Menschen sollen über die Kunst miteinander in einen Dialog treten können.» Rausch tippt auf ihre Visitenkarte: «Kunst soll eben erlebbar sein.»