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Keine Angst vor Leitungswasser

In der Steinach darf aufgrund eines zu hohen PFAS-Wertes vorübergehend nicht mehr gefischt werden und der neue Messwert für den Pestizid-Wirkstoff S Metolachlor im Schweizer Trinkwasser wird stellenweise überschritten. Da liegt die Frage nahe: Wie trinkbar ist unser Leitungswasser?

Laura Gansner

Chemikalien im Wasser sorgen zur Zeit für Schlagzeilen: Ob bei der Sendung Kassensturz des SRF, in welcher in einem aktuellen Beitrag über belastetes Trinkwasser durch das Pestizid S Metolachlor berichtet wurde oder in den zahlreichen Artikeln des Medienunternehmens CH Media zur Belastung von Böden, Grundwasser und, als Konsequenz, von Nutz- und Wildtieren durch Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS). «felix.» wollte deshalb von Silvan Kieber, Geschäftsführer der Arbon Energie AG wissen: Wie steht es um die Qualität des örtlichen Trinkwassers? Dieser bestätigt, was schon auf der Webseite des Unternehmens zu lesen ist: «Aktuelle Kontrollen und strenge Tests bestätigen, dass das Wasser frei von schädlichen Einflüssen wie Pestiziden und anderen Verunreinigungen ist.» Dazu gehört auch S-Metolachlor, das keinen zu hohen Messwert aufweist. Dass aktuell überhaupt über den Pestizid-Wirkstoff debattiert wird, liegt daran, dass dieser vermutlich krebserregend ist, weshalb er seit Juli in der Schweiz verboten ist und im Trinkwasser nach einem neuen Wert bemessen wird. Galt zuvor die Höchstgrenze von 10 Mikrogramm pro Liter, dürfen neu nur noch 0,1 Mikrogramm auftreten. Doch auch die Grenzwerte für PFAS im Trinkwasser in Arbon seien vernachlässigbar klein, so der Geschäftsführer der Arbon Energie AG. Kann das Leitungswasser weiterhin problemlos getrunken werden? «Natürlich», betont Kieber vehement. Für ihn sind die Dimensionen der Debatte rund um die Thematik des belasteten Trinkwassers deplatziert: «Es kann nicht sein, dass Personen aus lauter Verwirrung aufgrund der Menge an Fachbegriffen nun vermehrt zu abgefülltem Wasser aus PET-Flaschen greifen, wenn wir nach wie vor beste Trinkwasserqualität garantieren können.» Ganz zu schweigen davon, dass PET-Flaschen mit ihren eigenen Prob-
lemen daherkämen; beispielsweise dem CO2-Abdruck durch den Transportweg oder dem im abgefüllten Trinkwasser vorhandenen Mikroplastik.

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