Mehr als eine Tankstelle
Kim Berenice GeserKunden, die losfahren, obwohl der Tankstutzen noch steckt oder solche, die den falschen «Sprit» tanken – diese Geschichten kennt Yvonne Unternährer zu Hauf. Genauso wie Kunden, die als Kinder bei ihr zum «Chrömle» vorbeikamen und heute selber Kinder haben. Seit der Eröffnung vor zwanzig Jahren leitet sie den Laveba-Shop in Stachen. Bei einem Kaffee in ihrem Büro erzählt sie: «Wir waren immer schon mehr ein Quartierladen als eine Tankstelle.» Das ist wenig verwunderlich. Gab und gibt es in Stachen doch keinen Detailhändler. Im Shop erhält man alles für den täglichen Gebrauch. Dabei hat sich das Angebot in den letzten Jahren auch immer wieder den Kundenbedürfnissen angepasst. «Heute haben wir vegane Gipfel und Bratwürste im Angebot», sagt die 48-Jährige und fügt schmunzelnd an: «Das kenne ich nicht einmal aus meiner Lehrzeit.» Die gelernte Bäcker/ Konditorin liebt ihren heutigen Beruf und ihren Arbeitsort. Und ist damit nicht alleine. Im Team gab es in den letzten zehn Jahren nur zwei Wechsel und dies aufgrund von Pensionierungen. Bis zu dieser gedenkt auch Unternährer, die in Roggwil wohnt und aufgewachsen ist, im Laveba-Shop zu arbeiten: «Wir sind wie eine Familie.» Und mit der Überbauung der Tecti AG gegenüber der Mosterei Möhl wird sich ihre Kundschaft in den nächsten Jahren noch vergrössern. Dafür könnte der Benzin-Konsum abnehmen? «Vielleicht in Zukunft. E-Autos nehmen zu und wir werden uns der Veränderung nicht verwehren.» Für Unternährer und ihr Team kein Problem. Sie gehen gemeinsam und mit der Zeit.