Noch immer entzweit «Riva»
Laura GansnerDie IG Pro Riva freue sich über die klaren Ergebnisse und die breite politische Unterstützung von Seiten des Stadtparlaments, wie diese über eine Medienmitteilung kommuniziert. Die «differenziert geführte Debatte» seitens des Parlaments wird gelobt und hervorgehoben, dass das Projekt Riva auf jeden Fall dem Alternativprojekt vorzuziehen sei. Dabei verweist die IG nicht nur auf die ganzjährige Innen- und Aussengastronomie, sondern auch auf den geringen Fussabdruck und den öffentlich nutzbaren Raum. Sie sieht die Abstimmungsempfehlung als «weiteren, wichtigen Schritt in Richtung einer Realisierung dieses Zukunftprojekts an». Der aktuelle «Schandfleck» sei peinlich und entwürdigend, wie ein Votant aus der Parlamentssitzung zitiert wird.
IG SoH zählt auf die Bevölkerung
Wie zu erwarten ist die IG Seeufer ohne Hochhäuser (SoH) anderer Meinung. Trotz der Empfehlung seitens des Parlaments, sehen sie die breite Bevölkerung auf ihrer Seite, wie Präsident Jürg Niggli berichtet: «Die Meinung des Parlaments wiederspiegelt nicht immer jene der Bevölkerung.» Ausserdem sei die Begründung des Parlaments einseitig ausgefallen. Der meist genannte Pluspunkt vom «Riva», die Gastronomie, sei nicht überzeugend genug. «Ich glaube nicht, dass die Leute das Seeufer für ein Restaurant verunstaltet sehen wollen.» Die IG SoH gibt sich also noch nicht geschlagen. «Seit der Anbringung des Ballons auf dem Metropol zeigten sich doch viele Menschen erschrocken über die visierte Höhe». In einem Leserbrief von letzter Woche forderte Niggli deshalb die «vollständige Visierung des Bauvolumens».
Visiert wird vor Abstimmung nicht
Michael Breitenmoser, Leiter Immobilienentwicklung HRS, erklärt, dass dies nicht möglich sei, da bereits die Visiere für das Alternativprojekt angebracht sind, da für dieses ein offizielles Baugesuch aufliegt. «Aus rechtlicher Sicht dürfen deshalb keine weiteren, ‹konkurrenzierenden› Visiere auf dem Areal gestellt werden». Die HRS beabsichtige auch nicht, solche im Rahmen des Riva-Gestaltungsplanverfahrens noch zu stellen, seien solche weder üblich noch vorgeschrieben. Am 18. Juni wird die Vorlage zum Gestaltungsplan Riva vors Volk kommen. Die IG Pro Riva betont, dass sie bis zur Abstimmung ihre Aufklärungsarbeit weiterführen werde. Ähnlich tönt es von Seiten der IG SoH: «Wir bereiten uns gut darauf vor», versichert Jürg Niggli. Sie würden mit einem heftigen Abstimmungskampf rechnen. Darin dürften sich die beiden IGs wohl für einmal einig sein.