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«Die Schmiereiern sollen so schnell wie möglich weg», sagt Raduner. Ansonsten würden diese noch neue «Künstler» anlocken.

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«Nur dumm und sinnlos»

Eine böse Überraschung erwartete die Messmerin der evangelischen Kirche Horn am Montagmorgen. Über Nacht verunstalteten Unbekannte die Aussenfassade des Gotteshauses.

Manuela Müller

Schriftzüge wie «She is a little Hoe» (dt. Sie ist eine kleine Hure), «Kill this slut» (dt. Töte diese Schlampe) oder «Antichrist 666» zierten anfangs dieser Woche die Fassade der evangelischen Kirche Horn. Es wurde Anzeige gegen Unbekannt erstattet. «Es ist einfach nur dumm und sinnlos, was hier passiert ist. So etwas kann ich nicht nachvollziehen», betont Michael Raduner, bei einem Augenschein am Dienstag vor Ort. Er hat seit über 15 Jahren das Amt als Präsident der evangelischen Kirchgemeinde Horn inne und hat solche Schmierereien noch nie miterlebt. «Unsere Kirche wurde 1929 erbaut und blieb bis anhin verschont» sagt  er.

«Die Schmiereiern sollen so schnell wie möglich weg», sagt Raduner. Ansonsten würden diese noch neue «Künstler» anlocken.
«Die Schmiereiern sollen so schnell wie möglich weg», sagt Raduner. Ansonsten würden diese noch neue «Künstler» anlocken.
© Manuela Müller

Durch den Anruf der Messmerin wurde er am Montagmorgen über die Sprayereien an der Fassade der Kirche informiert. «Seither erreichten uns zahlreiche Hinweise und Anrufe von Spaziergängerinnen und Spaziergänger, die uns auf die Schmierereien aufmerksam gemacht haben», erklärt Raduner und ergänzt: «Am Montag war die Polizei vor Ort und wir haben Anzeige erstattet.» So schnell wie möglich wurde zudem eine Offerte eingeholt, um die Fassade der Kirche umgehend wieder von den heiklen Schriftzügen zu befreien. «Wenn alles gut geht, können wir am Mittwoch bereits mit den Arbeiten an der Fassade beginnen», so Raduner. Die Spezialreinigung der Fassade aus Sandstein kostet die Kirche zwischen 7000 und 8000 Franken. Ob sich die Versicherung an diesem Schaden beteiligt, war am Dienstagnachmittag noch unklar.

Tat wohl aus Langeweile

Bei der Kantonspolizei Thurgau gingen in der Nacht von Sonntag auf Montag drei weitere Anzeigen wegen Sachbeschädigungen durch Farbschmierereien ein, allerdings in Arbon. Dies teilt Roxanne Gräflein, Mediensprecherin der Kantonspolizei Thurgau, auf Anfrage mit. «Es gibt jedoch bisher keine konkreten Hinweise, dass diese mit den Schriftzügen in Horn zusammenhängen», führt die Mediensprecherin aus. Über das Motiv der Täterschaft sei noch nichts bekannt, man gehe aber nicht davon aus, dass die Tat sich gezielt gegen die Kirche richte. Auch Raduner schliesst das aus: «Da war wohl jemandem einfach wirklich sehr sehr langweilig.»

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