Wie soll dieser Bus heissen?
«Self Controlled City Liner» kurz SCCL lautet der Projekttitel, unter dem der selbstfahrende Bus bis anhin bekannt war. Ein Name, der weder eingängig ist, noch einen Bezug zur Region hat. Beides wünschen sich jedoch die Verantwortlichen der Technischen Gesellschaft Arbon (TGA), aus deren Feder das zukunftsweisende Projekt stammt und internationale Strahlkraft verspricht. In Anlehnung an regionale Transportmittel wie «Thurbo» sucht die TGA einen Namen, der die lokale Bedeutung und Verbundenheit mit dem Projekt widerspiegelt. Deshalb lanciert sie einen Wettbewerb in der Bevölkerung.
Die Fahrstrecke
Der Bus fährt auf der Hauptroute in 20 bis 25 Minuten vom Bahnhof zum See, Schloss, ZIK, Schwimmbad und durch die Altstadt wieder zurück zum Bahnhof. Für besondere Anlässe wie das «SummerDays» oder den Weihnachtsmarkt gibt es fünf Nebenrouten mit anderen Streckenabschnitten.
Teilnahme am Wettbewerb
Bis zum 31. Januar können Namensvorschläge bei der TGA eingereicht werden. Diese sollten, wenn möglich nicht mehr als zwei Silben enthalten und einen Bezug zur Region und/oder der autonomen Fahrweise des Busses herstellen. Zur Teilnahme am Wettbewerb kann man entweder einen Brief an TGA – Technische Gesellschaft Arbon, Blumenhaldenstrasse 16, 9320 Arbon geschickt oder ein Mail an info@tga.ch gesendet werden. Die Einsendungen müssen den Namensvorschlag für den Bus, sowie den Namen, die Adresse, die Telefonnummer und die E-Mail des Einsendenden enthalten. Eine fünfköpfige Jury bestehend aus René Walther, Stadtpräsident Arbon; Philipp Egger, TGA; Kim Berenice Geser, Geschäftsleiterin Genossenschaft Verlag MediArbon; Christine Schuhwerk, Präsidentin Quartierverein Altstadt Arbon und Tim Hasler, Grafikdesigner, wählt aus allen Einsendungen bis Ende Februar den Siegernamen aus. Dem Namensgebenden winkt ein attraktiver Preis: Ein Besuch des FlemXpress, einer bergbahntechnischen Weltneuheit im UNESCO Weltnaturerbe Sardona. Die Gondeln des FlemXpress fahren auf Anforderung autonom. Im Gewinn inbegriffen sind die Fahrten für zwei Personen nach Flims und mit dem FlemXpress sowie das Mittagessen in einem der Bergrestaurants. Die Reise findet im April 2025, vor Ostern, statt.
red
Die Meilensteine des Innovationsprojekts
Machbarkeitsstudie 2019
Die Technische Gesellschaft Arbon (TGA), ein Arboner Verein von Wissenschaftlern, Ingenieuren, technisch interessierten Berufsleuten und Unternehmen, hat zu ihrem 100-Jahr-Jubiläum eine Machbarkeitsstudie für einen autonom fahrenden öffentlichen Bus in Auftrag gegeben, der die Seepromenade mit der Altstadt und dem neuen Stadtteil Saurer WerkZwei verbindet. Die Studie hat die Machbarkeit aus technischer Sicht vollumfänglich bestätigt.
Unterstützung des Kantons Thurgau 2023
Unter dem Projekttitel SCCL – Self Controlled City Liner wurde das Projekt in das Thurgauer Chancenpaket aufgenommen, mit welchem 20 zukunftsweisende Projekte einen Beitrag von 127,2 Mio. Franken aus dem Erlös des Börsengangs der Thurgauer Kantonalbank erhalten. Das Projekt SCCL erhielt 1,8 Mio. Franken zugesprochen.
Fahrzeugauswahl 2024
Nach sorgfältiger Evaluation fiel die Wahl auf den Bus e-Atak Autonomous von der türkischen Firma KARSAN, mit der Automatisierungstechnologie von ADASTEC. Dabei handelt es sich um ein elektrisch angetriebenes Serienfahrzeug mit 20 Sitz- und einem Rollstuhlplatz. Bus sowie Haltestellen sind behindertengerecht.
Tests und Fahrbetrieb ab 2025
Nachdem das Fahrzeug Ende Januar in Arbon eintrifft, werden erste Tests auf der Strecke durchgeführt, sowie das Fahrzeug von der ASTRA geprüft. Geplant ist, den regulären Fahrbetrieb im Mai aufzunehmen. Während der dreijährigen Pilotphase fährt jederzeit ein ausgebildeter Chauffeur im Bus mit.
Die Finanzierung
Das Innovationsprojekt erhält vorerst eine Bewilligung für drei Jahre vom ASTRA. In dieser Phase sind die Fahrten gratis. Das Pilotprojekt kostet 3,2 Mio. Franken. Nebst dem Beitrag vom Kanton wird das Projekt von der Stadt, von öffentlichen und privaten Organisationen sowie Unternehmen unterstützt. Mit zusätzlichen finanziellen Mitteln kann die Fernsteuerung des Busses (Teleoperating) von der Leitzentrale aus intensiver zur Anwendung gebracht werden. Ein Sponsoring-Konzept bietet dazu Werbemöglichkeiten an Sitzen, Haltestellen und im Innenbereich des Busses. Auch Beiträge aus der Bevölkerung sind für den erweiterten Ausbau des Projektes willkommen.