Zeitpunkt der Raduner Areal-Sanierung kritisiert
Laura GansnerDas Departement für Bau und Umwelt des Kantons Thurgau hat im November 2022 die Sanierung des Raduner-Areals in Horn bewilligt. Begründet wurde dies mit den jüngsten Erkenntnissen einer Studie, wonach die Stromversorgungssicherheit in der Schweiz in diesem Winter nicht gravierend gefährdet sei. «Die Fachleute gehen derzeit davon aus, dass die Versorgungslage im Winter 2023/2024 ungewisser ist als im kommenden Winter», teilte das Departement in einer Medienmitteilung mit. Die notwendige Sanierung des Areals müsste daher auf unbestimmte Zeit verschoben werden, wenn jetzt nicht begonnen werde. Nun wird der Beschluss in Frage gestellt – exakt wegen des gewählten Zeitpunkts des Sanierungs-Starts.
Missmut über Energieverschleiss
Dem Thurgauer Regierungsrat liegt seit Mitte Februar die Einfache Anfrage «Stromvergeudung während der Strommangellage» vor. In dieser hinterfragt die Anfragestellerin die Verhältnismässigkeit der Altlastensanierung zum aktuellen Zeitpunkt.
Mit ihrer Anfrage möchte sie vom Regierungsrat unter anderem wissen, wie viel Strom für das Projekt bereits verbraucht wurde und mit welchem Aufwand noch gerechnet werden müsse. Auch die Grösse der sanierungsbedürftigen Parzelle sowie die Anzahl an Haushalten, die während einem Jahr mit dem aufgewendeten Strom versorgt werden könnten, soll in Erfahrung gebracht werden. Ausserdem soll beantwortet werden, welche weiteren Sanierungsarten geprüft wurden und weshalb diese verworfen wurden. Zum Schluss soll der Anteil der abgesogenen giftigen Dämpfe, welche in die Umwelt entweichen könnten, benannt werden. Reto Peterhans, Eigentümer des Grundstücks, hat «felix.» gegenüber im Januar dieses Jahres berichtet, dass die Dämpfe ständig überwacht und kontrolliert würden. Damit werde sichergestellt, dass die Dämpfe keine Gefahr darstellen könnten. Da der Regierungsrat zwei Monate Zeit hat, um sich mit der Einfachen Anfrage auseinanderzusetzen, kann Mitte April mit einer Antwort gerechnet werden.