Ausgebucht bis auf den letzten Platz
Laura GansnerMichael Willi, die «Messe am See» konnte bei der letzten Durchführung in Romanshorn über 80 Ausstellungsplätze belegen. Zurück in Arbon sind es diesmal 73. Kann die Differenz mit den unterschiedlichen Platzverhältnissen erklärt werden?
Der Unterschied ist zwar nicht so gross, doch in Romanshorn stand uns schlichtweg das grössere Areal zur Verfügung. In Arbon haben wir den Seeparksaal und das Zelt, welches wir auf dem Platz davor aufstellen. So oder so, die 73 Ausstellenden sind Grund zur Freude. Vor allem, weil unsere Standplätze bereits seit Dezember letzten Jahres ausgebucht sind. Das gab es zuvor noch nie.
Wie erklären Sie sich diesen Ansturm?
Das ist schwer zu sagen. Die Nachfrage nach einer Messeteilnahme war vor Corona eher rückläufig. Deshalb hatten wir uns im Jahr 2018 im Rahmen einer Marktanalyse mit der Frage beschäftigt, was jene Messen richtig machen, die nach wie vor erfolgreich sind. Dabei sind zwei Grunderkenntnisse herausgekommen. Erstens sind die kleineren Messen, die vom lokalen Gewerbe getragen werden, immer noch gefragt. Zweitens finden diese Messen in eher grösseren zeitlichen Abständen statt. Die meisten haben einen Turnus von vier, sechs, sogar acht Jahren.
«Die Messe am See» hat einen Turnus von zwei Jahren.
Richtig, wir haben zwar an unserem zwei-Jahres-Rhythmus festgehalten, jedoch mit der letzten Durchführung in Romanshorn zum ersten Mal einen neuen Veranstaltungsort erschlossen. Wir sind heute eine Oberthurgauer Messe. Deshalb haben wir uns gefreut, dass uns neben Arbon neu auch die Partnergemeinden Romanshorn und Amriswil auf diesem Weg begleiten, wobei vorerst nur Romanshorn als zusätzlichen Ausstellungsort gewonnen werden konnte.
Die «Messe am See» hat also ihr Einzugsgebiet ausgeweitet. Lockt dies tatsächlich neue Ausstellende an oder pilgern dieselben von einem an den anderen Ort mit?
Der harte Kern kommt schon mit. Aber natürlich versuchen wir auch neue Ausstellende zu gewinnen. Dieses Jahr konnten wir sieben für uns gewinnen. Und das, obwohl wir im Vergleich zur letzten Durchführung in Arbon nicht gross aktiv auf Neukunden zugehen mussten. Woran das genau liegt, ist nicht abschliessend zu sagen; vielleicht ist unsere Messe aufgrund diverser Massnahmen für die Ausstellenden attraktiver geworden, vorallem weil wir unser Einzugsgebiet vergrössert haben. Jedenfalls funktioniert es.
Funktioniert die «Messe am See» auch für die Besuchenden? Sprich: Wie gestaltet man eine Messe, so dass die Besuchenden nicht nur am Rahmenprogramm interessiert sind?
Man darf das Rahmenprogramm nicht überlasten. Und den Besuchenden dennoch etwas bieten. Da sind nicht nur wir als Veranstaltende, sondern auch die einzelnen Ausstellenden gefragt. Viele von ihnen sind deshalb mit zusätzlichen Attraktionen präsent. Vom Glücksrad, dem Zukunftparcours, über Showköche bis zur Apfelkönigin ist alles mit dabei. Den Höhepunkt bilden aber auch dieses Jahr wieder die Sondershows wie der Blaulicht-Tag der Rettungsdienste, die Genussmeile und der Stand unserer Gastgemeinde. Dieses Jahr ist das Arbons Partnergemeinde Binn, ein idyllisches Bergdorf im Kanton Wallis.
Bei der Durchführung in Romanshorn vor zwei Jahren stand ein Minus auf der Endrechnung. Womit rechnen Sie dieses Jahr?
Aufgrund des neuen Standorts und den damals noch nicht absehbaren Auswirkungen der Pandemie hatten wir bereits ein Minus budgetiert. Es ist jedoch weitaus weniger gravierend eingetroffen, als wir dachten. Dieses Jahr sind wir zuversichtlicher und rechnen mit einem leichten Plus. Denn auch wenn neu ein Shuttle-Bus als Kostenpunkt hinzukommt (Kasten), kennen wir Arbon als Messestandort bereits und sind angesichts der hohen Anmeldungszahlen guter Dinge.
Programm der «Messe am See»
Die «Messe am See» öffnet am Freitag, 22. März, um 17 Uhr ihre Türen im Seeparksaal Arbon. Zu den Highlights der diesjährigen Veranstaltung gehört die «Ge - nussmeile» im Seeparksaal, der Blaulicht-Tag der Rettungs - dienste am Samstag sowie eine Modeshow im Eventzelt. Dieses Jahr wird zum ersten Mal ein kostenloser Shuttle-Dienst am Samstag und Sonntag organi - siert, welcher die Besuchenden von den ausgeschilderten Park - plätzen auf dem gesamten Stadtgebiet zum Seeparksaal Arbon und retour chauffiert.