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Die Kita im ZIK-Areal nimmt Form an

Eine Kita auf dem ZIK-Areal ist seit Jahren in Planung. Nun soll sie mit den Betreiberinnen der «kitaplus» nach etlichen Genehmigungen und Gesprächen mit Betreibern Wirklichkeit werden.

Manuela Müller

Das Betreuungsangebot in Arbon für Kinder von vier Monaten bis ins Vorschulalter bekommt im nächsten Jahr Zuwachs: Lena Gujan und Patricia Hitz eröffnen im Februar 2026 ihren zweiten Kita-Standort. Dieser entsteht in der Arboner Altstadt – genauer gesagt in den Räumlichkeiten des ZIK-Areals. «Wir haben vor der Eröffnung unserer ersten Kita in Salmsach im Herbst 2023 intensiv nach einem Standort gesucht und deshalb viele Gemeinden in der Region angefragt», gibt Lena Gujan Auskunft. Sie ist Teamleiterin der «kitaplus» Salmsach und Arbon und ausgebildete Fachfrau Betreuung EFZ. Zusammen mit Patricia Hitz, Mutter dreier Kinder und gelernte Kauffrau, betreibt sie die beiden Kita-Standorte. Auch die Stadt Arbon wurde damals von ihnen angeschrieben. «Diese hatte jedoch keine verfügbaren Räumlichkeiten, die sie uns anbieten konnte.» Weshalb die Wahl auf Salmsach fiel. Im Sommer 2024 folgte dann doch noch ein Anruf: Die Stadt schlug einen Standort auf dem ZIK-Areal vor. Verwunderlich, denn wenn man in der Geschichte der ZIK Immo AG ein paar Jahre zurückblättert, gab es bereits seit 2022 Bestrebungen, im ZIK eine Kindertagesstätte zu eröffnen. Auch die Baugenehmigung lag schon vor und erste Arbeiten waren im Gange. Was fehlte, war allerdings die fixe Zusage eines Kita-Betreibers. «Wir hatten zwar diverse Gespräche, jedoch kam es in den vergangenen Jahren zu keinem Vertrag», erklärt Konradin Fischer, Teilhaber der ZIK Immo AG und fügt an: «Ich bin zuversichtlich, dass das Warten jetzt ein Ende hat. Das Team von ‘kitaplus’ steht betriebswirtschaftlich auf guten Beinen und bringt viel Erfahrung mit.»

Doppelt so hoher Aufwand

Zu weiteren Verzögerungen kam es, weil sich während der Bewilligungsphase 2022 die Gegebenheiten in den angrenzenden Gewerbeflächen geändert hatten. So konnte neu auch die benachbarte Werkstatt in die Kita-Fläche integriert werden und der Anschluss an die angrenzende Tiefgarage zugunsten der Kita-Fläche angepasst werden. Diese massgeblichen Projektänderungen machten in der Folge ein neues Baugesuch nötig. Dieses lag im April auf.

Im ZIK- Gebäude entsteht der neue Standort der «kitaplus»-Betreiberinnen Lena Gujan (l.) und Patricia Hitz.
Im ZIK- Gebäude entsteht der neue Standort der «kitaplus»-Betreiberinnen Lena Gujan (l.) und Patricia Hitz.
© Manuela Müller

Nebst den Zimmern, die zum Essen und Spielen geplant sind, werden auf den rund 125 Quadratmetern Fläche eine Küche, ein Schlafzimmer, Nasszellen, ein Abstellraum und ein Büro erstellt. Massgeblich geändert haben sich auch die Investitionskosten: Im ersten Baugesuch von 2022 wurden diese noch mit 250’000 Franken beziffert. Im Baugesuch von diesem Jahr beläuft sich der Betrag auf 700’000 Franken. «Wir haben die Kosten ursprünglich zu tief eingeschätzt», rechtfertigt Fischer den mehr als doppelt so hohen finanziellen Aufwand. Dieser wird laut Fischer zu 75 Prozent vom ZIK getragen. 25 Prozent, sowie die Finanzierung der Inneneinrichtung übernehmen die Betreiberinnen der Kita.

Eröffnung im Februar 2026

«Die Räumlichkeiten sollten im Dezember fertig saniert sein, im Januar wird eingerichtet", sagt Gujan. Die Eröffnung der neuen Kita ist auf Februar 2026 geplant. Sie soll 20 bis 24 Betreuungsplätze für Kinder aus Arbon und Umgebung bieten – also nicht, wie ursprünglich vom ZIK angedacht, nur Mietenden und Mitarbeitenden des Areals zur Verfügung stehen. «Die Zielgruppe entscheiden schlussendlich die Betreiberinnen», sagt Fischer dazu. «Wer sich für einen der freien Kitaplätze in Arbon interessiert, sich vorab aber bereits ein Bild unserer Arbeit machen möchte, ist eingeladen, uns in Salmsach zu besuchen», betont Gujan. Mit der Eröffnung des zweiten Standorts bauen die Betreiberinnen auch den Stellenetat aus. «Für die Verstärkung unseres Teams stellen wir zwei zusätzliche Mitarbeiterinnen ein», so Gujan. Aktuell beschäftigt die «kitaplus» vier Mitarbeiterinnen und eine Praktikantin. Für die Zukunft ist angedacht, dass die Mitarbeiterinnen flexibel an beiden Standorten eingesetzt werden sollen.

Viele Ideen, nicht alle mit Zukunft: Das Projekt ZIK-Treff ist ein Reinfall

Das Restaurant ZIK-Treff hätte der nächste grosse Wurf im ehemaligen Saurer Werk1 werden sollen. Davon geblieben ist wenig. Mit prominenten Zugpferden, dem Gastro-Coach Thomas Glässing und der ehemaligen «Ilge»-Wirtin Michela Abbondandolo, wurde im April intensiv die Werbetrommel gerührt. Die Vision war gross: Biergarten, Mittagstisch, Gastro-Kompetenzzentrum sollte das neue Lokal sein. In Tat und Wahrheit kam das Projekt aber nie über die Pop-up Phase hinaus. In der Folge hat Abbondandolo bereits wieder gekündigt, sie kocht nun im neu eröffneten «Chorché». Und Geschäftsführer Glässing plant im Frühjahr 2026 den Umzug in eine Produktionsstätte in Berg TG.

Schuldfrage ungeklärt
Fragt man, wer für das Scheitern verantwortlich ist, erhält man, je nach Partei, gegenteilige Aussagen. Für Geschäftsführer Thomas Glässing ist klar, dass der ZIK-Treff in Schieflage geriet, weil der versprochene Umbau mit Lüftung und Küche nicht umgesetzt wurde. Auch die Betreiberfirma wurde nie gegründet. Einsitz hätten Glässing, ein Vertreter des ZIK-Verwaltungsrates sowie ein weiterer Gastronom haben sollen. Glässing gibt an, ihm habe sowohl die Unterstützung der ZIK Immo AG als auch das Geld aus besagter Firma zum Erfolg gefehlt. «Dabei waren Mittagstisch und Biergarten vom ZIK gewünscht.» Koni Fischer, Mitinhaber der ZIK Immo AG, bestätigt: «Es stimmt, dass wir dieses Angebot vorgegeben haben. Thomas Glässing hat dem aber auch zugestimmt.» Korrekt sei auch, dass man in einer Vereinbarung gewisse Zusagen für die Zukunft gemacht habe. «Diese waren jedoch an Vorgaben geknüpft und die wurden nicht erfüllt», so Fischer. Auf den genauen Inhalt geht er nicht ein. «Unter diesen Umständen und nach den bereits getätigten, grossen Investitionen, kam es für uns nicht infrage, noch einmal mehr als eine Million Franken in den Umbau zu investieren.» Einig sind sich die Parteien nur in einem Punkt: Sie wollen das Mietverhältnis, wenn möglich, friedlich beenden. Ob das diesen Dezember oder im Frühjahr 2026 sein wird, ist derzeit noch offen; die Sitzung hierzu findet im November statt. Nun plant die ZIK Immo AG, ein Gastro-Gesamtkonzept über das Areal zu erstellen.
kim

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