zum Inhalt springen

·

Zur Artikelübersicht

Ein Plus von 2,6 Millionen

Das städtische Versorgungsunternehmen Arbon Energie AG hat im Geschäftsjahr 2024 einen Gewinn von 2,6 Mio. Franken erzielt. Gleichzeitig hat das Unternehmen Investitionen in die Infrastruktur getätigt – insbesondere in die Modernisierung des Seewasserwerks. Für das umfassende Fernwärmenetz wird ein erster Ausbauschritt geprüft.

Die Arbon Energie AG blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2024 zurück. Das Betriebsergebnis vor Steuern stieg um gut 4 Prozent auf 3,2 Mio. Franken. Der Jahresgewinn liegt mit 2,6 Mio. Franken auf Vorjahresniveau. Die Stadt Arbon als alleinige Aktionärin erhält eine Dividende in Höhe von 300’000 Franken. Zusätzlich flossen der Stadt Arbon 902’000 Franken in Form von Abgaben und Gebühren zu. «Die Lage auf dem Strommarkt hat sich im Jahr 2024 weiter stabilisiert», sagt Silvan Kieber, Geschäftsführer der Arbon Energie AG, in einer Mitteilung zur Jahresrechnung. Die Strompreise für die Grundversorgung stiegen im Berichtsjahr aufgrund der Beschaffungspreise am Markt zwar erneut an und befinden sich gesamtschweizerisch auf einem erhöhten Niveau. «Dank einer langfristigen Einkaufsstrategie konnte die Arbon Energie AG ihre Energiepreise jedoch unter dem Schweizer Durchschnitt halten.» 

Seewasserwerk schreitet voran

Das Unternehmen hat im Jahr 2024 rund 5,4 Mio. Franken in den Ausbau und die Modernisierung der Netzinfrastruktur investiert. Auf dem Stadtgebiet von Arbon produzieren mittlerweile 473 Photovoltaikanlagen Solarstrom (Vorjahr: 403 Anlagen). Dies sei eine erfreuliche Entwicklung, so Kieber, bringt aufgrund der Produktionsschwankungen aber auch neue Herausforderungen für das Netzmanagement mit sich. Der Stromabsatz auf dem Netzgebiet sank gegenüber dem Vorjahr um 1,5 Prozent auf 96,2 Gigawattstunden. Haupttreiber für den leichten Rückgang sind insbesondere die Mittelspannungskunden sowie der erhöhte Eigenverbrauch beim Solarstrom. Der Wasserverbrauch sank um 17 Prozent auf rund 2,9 Mio. Kubikmeter und lag damit unter dem mehrjährigen Durchschnitt. «Das Berichtsjahr war überdurchschnittlich feucht, was vor allem in der Landwirtschaft zu einem Minderverbrauch führte», begründet Kieber. Der Wasserverbrauch der Arboner Haushalte blieb im Gegensatz dazu nahezu konstant. Das Grossprojekt zur Ertüchtigung des Seewasserwerks umfasste im Berichtsjahr Planungsarbeiten und erste Verrohrungen, die bereits einen Teilbetrieb ermöglichen. Weitere wichtige Schritte waren die Inbetriebnahmen der Ultrafiltrationsanlage sowie der neuen Steuerung, die beide Werke überwacht. Die Umbauarbeiten finden unter laufendem Betrieb statt, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Pionierphase für Fernwärmeprojekt

Um ein nachhaltiges Fernwärmenetz in Arbon aufzubauen, hat sich die Arbon Energie AG mit Primeo Energie, den St. Galler Stadtwerken und Energie 360° zusammengeschlossen. Das Projekt «Arbon Wärme» umfasst ein Investitionsvolumen von 70 bis 80 Mio. Franken. Die Prüfung des ersten Ausbauschrittes soll bis Mitte 2025 abgeschlossen sein. Dieser umfasst rund 100 Liegenschaften im Gebiet nördlich der St. Gallerstrasse. Ob und wie anschliessend ausgebaut wird, bestimmt die Nachfrage. Kieber: «Die weitere Umsetzung hängt massgeblich vom Interesse und der Akquise von weiteren Fernwärmekunden ab.» Insgesamt tätigte die Arbon Energie AG im vergangenen Jahr Investitionen von rund 9,2 Mio. Franken. Und auch im laufenden Jahr sind Investitionen in die Infrastruktur und Technologien geplant, darunter die Erneuerung der digitalen Stromzähler («Smart Meter») sowie der Bau eines weiteren Batteriespeichers. Mit dem Erwerb der Liegenschaft und der geplanten Erweiterung wird eine langfristige Lösung für den Betrieb geschaffen, die den aktuellen und zukünftigen Anforderungen gerecht wird.

pd/red

Energieberatung weiter ausgebaut

Die regionale Energiefachstelle führte 2024 über 50 Prozent mehr Beratungsgespräche als noch im Vorjahr durch. Der Fokus lag dabei auf Photovoltaikanlagen, thermischen Solarsystemen und erneuerbarem Heizen. 

Anzeigen