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«Leider hat es dann doch nicht gereicht»

Letzte Woche bestätigte die Stadt Arbon gegenüber «felix.», dass das Seenachtsfest auch 2023 nicht stattfinden wird. Jetzt nennt sie die Gründe für den erneuten Ausfall.

Kim Berenice Geser

«Das zentrale Problem besteht darin, dass es bisher trotz intensiver Bemühungen nicht gelungen ist, den Ausstieg von wichtigen Partnern für die Veranstaltung zu kompensieren», schreibt die Stadt diese Woche in einer Medienmitteilung. Letztes Frühjahr war überraschend der Hauptveranstalter FM1 ausgestiegen, was das OK vor grosse Herausforderungen stellte. «Potenzielle Geldgeber sind durch die Pandemie verunsichert und agieren entsprechend zurückhaltender als noch vor einigen Jahren», führt die Stadt aus. Es sei ein nicht zu unterschätzender Aufwand, einen dreitägigen Anlass dieser Grössenordnung zu organisieren, gibt Markus Rosenberger, Leiter der Abteilung Freizeit/Sport/ Liegenschaften, zu bedenken. «Die beträchtlichen Kosten sind nur zu decken, wenn entsprechende Einnahmen aus Sponsoring, Standmieten und Ticketverkauf erwirtschaftet werden können. Dies erscheint in der gegenwärtigen Situation jedoch nicht möglich.» Und wie der zuständige Stadtrat Jörg Zimmermann in der Mitteilung zitiert wird, sei die Stadt weder in Bezug auf personelle noch auf finanzielle Mittel in der Lage, kurzfristig in die Bresche zu springen. Das Kostendach liegt nach Aussage der Stadt «im tieferen sechsstelligen Bereich».

Zu lange gewartet?

Dennoch kommt die Absage zum jetzigen Zeitpunkt überraschend. Auch weil bereits intensive Vorarbeiten für eine Durchführung 2023 geleistet wurden. Nebst Marketingauftritt und Webseite waren die Verhandlungen mit Standbetreibern schon im Gange, die sich das Datum im Juli extra freihielten. Auf die Frage, ob man mit der Absage zu lange zugewartet habe – auch unter dem Aspekt, dass sich die genannten Gründe bereits frühzeitig hätten abzeichnen müssen – antwortet Thomas Steccanella, Leiter Kommunikation der Stadt Arbon: «Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.» Das OK habe bis zuletzt daran geglaubt und gehofft, dass es doch noch gelinge, die nötigen Partner und Mittel zu beschaffen. «Man hat auf eine Durchführung hingearbeitet, hat Gespräche geführt. Leider hat es dann doch nicht gereicht.»

Das Arboner Seenachtsfest lockte stets Besucherströme an.
Das Arboner Seenachtsfest lockte stets Besucherströme an.
© z.V.g.

Kosten für Aufwände seien bisher keine entstanden, welche nicht auch für eine Durchführung 2024 genutzt werden können. So könne beispielsweise die Website auch nächstes Jahr verwendet werden. Man habe Verständnis für Standbetreiber, die sich über die Absage ärgern. «Es haben allerdings auch schon verschiedene Standbetreiber ihr Verständnis für den Schritt zum Ausdruck gebracht und Interesse für die nächste Durchführung angemeldet.» Sowohl das Organisationskomitee als auch die Stadt Arbon bedauern den Entscheid, auch 2023 kein Seenachtsfest durchzuführen. Man sei daran interessiert, dass die Veranstaltung auch in Zukunft stattfinden könne. Dafür verantwortlich soll weiterhin ein externes Organisationskomitee sein. «Ziel ist es, den Anlass auf eine solide Basis zu stellen, so dass eine Durchführung in den Jahren 2024 bis 2026 sichergestellt ist», sagt Jörg Zimmermann.

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